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Gesunde Ernährung für fitte Nager

Wie bei vielen Tierarten wird auch bei Degus gerne über das richtige Futter diskutiert. DIE richtige Ernährung gibt es nicht, jedoch einige Dinge zu beachten.

Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass Degus in ihrer natürlichen Umgebung auf wenig gehaltvolles Futter wie Gräser und Rinden oder auch Wurzeln eingestellt sind. Früchte nehmen sie dort selten auf, auch tierisches Eiweiß steht nicht auf dem regelmäßigen Speiseplan. So hat sich der Verdauungstrakt der Tiere im Laufe der Zeit natürlich auch an diese Ernährung angepasst.

Doch dem Menschen kommt diese auf den ersten Blick einseitig wirkende Ernährung meist zu ungesund vor. Genau wie bei Kaninchen oder Chinchillas neigen wir daher dazu, Degus mit zu fetthaltigem bzw. falschem Futter zu ernähren. Nicht zuletzt, da bei der Zusammensetzung von handelsüblichem Futter oft eher die Akzeptanz und der Preis eine Rolle spielen.

Heu
Fast überall wird von Heu als besonders wichtiger Grundbestandteil der richtigen Deguernährung gesprochen. Allerdings ist frisches Grünfutter bzw. "Wiese" für den Zahnabrieb und die Versorgung mit Vitaminen und Mineralien deutlich wichtiger. Heu sollte immer angeboten werden, ist aber nicht die oft angepriesene Grundlage einer artgerechten Ernährung.

Eine Heuraufe ist für Degus nicht nötig. Meist tragen die Degus einen Teil des Heus in ihr Nest und verbauen ihn.

Beim Kauf des Heus sollte darauf geachtet werden, dass es nicht muffig riecht und wenig staubt. Es muss stets trocken gelagert werden.

 

Blätter, Blüten und Saaten

Trockenfutter
Wie schon erwähnt, ist ein großer Teil des im Handel erhältlichen Futters nicht oder nur bedingt für Degus geeignet. Denn gutes Futter kostet - doch viele sind nicht bereit, mehr dafür auszugeben. So strecken Futtermittelhersteller oft mit günstigeren und dabei oft nicht oder nur bedingt geeigneten Bestandteilen, um die Kosten nicht zu hoch zu treiben. Es werden gerne Dinge in das Futter gemischt, die von den Tieren zwar gerne angenommen werden (was die Akzeptanz des Futters auf den ersten Blick natürlich sehr hebt), aber nicht unbedingt hilfreich für den Zahnabrieb oder auch die allgemeine Ernährung sind. 


Viele Deguhalter mischen daher ihr Futter selbst.
  Hier hat sich inzwischen meist die Kombination von zwei Mischungen durchgesetzt. Zum einen getrocknete Blätter, Kräuter und Blüten, wobei die Blätter den deutlich größten Teil ausmachen sollten. Dazu eine Mischung aus Ölsaaten mit einem kleinen Anteil von Mehlsaaten (meiste etwa im Verhältnis 3-4:1). Es ist nicht ratsam, die Saaten unter die Mischung der getrockneten Pflanzenteile zu heben, da sich die feinen Körner sonst unten sammeln würden.

Geeignet sind z.B. Apfel- oder Birnbaumblätter, Haselnussblätter, Weide, Birke, Weißdorn, Linde, Malve, Pfefferminz, Brennessel, Taubnessel, Salbei, Petersilie, Sonnenblumenblüten, Himbeerblätter, Klee, Löwenzahn, Labkraut, Spitzwegerich, Frauenmantel, Schafgarbe, Ringelblumen, Gänseblümchen uvm.. Für die Saatenmischung z.B. Mariendistel, Sesam, Rübsen, Kardisaat, diverse Hirsesorten, Bockshornklee, Darisamen, Quinoa u.a.

Wichtig ist die Vielfalt, es sollte eine möglichst breite Mischung angestrebt werden.


Frischfutter
Lange Zeit ging in der Deguhaltung die Wichtigkeit von frischem Grünfutter unter und manchmal wurde sogar behauptet, dass nur kleine Mengen gegeben werden dürfen. Doch Degus, die vernünftig an das frische Grün herangeführt werden, können von der "Wiesenfütterung" nur profitieren. Ganz nebenbei lernt der Halter auch selbst viel über die Pflanzenwelt und der Geldbeutel wird geschont ;-).

Inzwischen gibt es einige Deguhalter die, besonders in der warmen Jahreszeit, fast ausschließlich mit selbst gesammeltem Grün statt getrockneten Kräutern & Co ernähren.

Im Winter wird es schwierig, draußen geeignete Futtermengen zu finden. Hier weichen einige auf Küchenkräuter, Salatsorten, Gurken, Paprika, Karotte (inkl. Karottengrün) & Co aus. In milderen Regionen bzw. Wintern ist es aber durchaus möglich, noch immer Grünfutter zu sammeln. So findet man mit etwas Glück z.B. Schafgarbe, Bombeerblätter, Gänseblümchen, Löwenzahn, Vogelmiere, Pimpernell u.a..

Über 50 geeignete Pflanzen hat die Deguhilfe Süd e.V. schon mit Bild und je einem kurzen Text vorgestellt, weshalb ich sehr gerne auf diese verweise. Einen Sammelbeitrag findet ihr im Deguforum.

Aufgrund des Fruchtzuckers geben die meisten Halter kein Obst. Da diese Regel einfach zu merken ist, behalte ich sie hier bei, auch wenn vielen bekannt sein dürfte, dass es nicht ganz so einfach abzugrenzen ist.

Übrigens gibt es unter den Degus immer wieder welche, die Grünfutter erstmal nicht interessant finden. In diesem Fall bitte nicht aufgeben. Regelmäßig verschiedene Dinge anbieten und auch mal ein wenig im Käfig liegen lassen. Denn manche nehmen Grünfutter erst an, wenn es schon ein wenig welk ist. Natürlich darf das Futter nicht schimmeln und muss rechtzeitig entfernt werden.

Walnüsse lieben Degus besonders!

Leckerlis
Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder auch z.B. Hasel- und Walnüsse sind beliebte Leckerlis und dürfen in angemessener Menge zugesteckt werden.

Sonstiges
Tierische Nahrung, wie z.B. Mehlwürmer, wird von Degus kaum angenommen, auch wenn es hier Ausnahmen gibt. Für die artgerechte Ernährung sind tierische Bestandteile nicht erforderlich.

Ein Salzleckstein hat im Degukäfig nichts zu suchen, da Degus daran oft zu viel nagen und dabei große Mengen Salz aufnehmen. Es wäre aber auch in kleinen Mengen nicht erforderlich. Dagegen schadet ein Kalkstein nicht, ist aber bei artgerechter Ernährung ebenfalls nicht notwendig. 

Absolute Tabus...
.... sind unsere eigenen Lebensmittel wie Chips, Plätzchen & Co. Aber auch so manches aus dem Fachhandel für Heimtiere ist nicht geeignet. Besonders genannt werden sollten hier Dinge wie Joghurtdrops.

Wasser
Frisches Trinkwasser sollte Degus immer zur Verfügung stehen. Grünfutter kann zwar den Wasserbedarf teilweise decken, doch nehmen die meisten Degus zusätzlich Wasser auf.

Handelsübliche Plastiktrinkflaschen werden von Degus unter Umständen recht schnell zerlegt, sie laufen immer mal wieder aus (oder verstopfen), sind schwer vollständig zu reinigen und die Trinkhaltung ist relativ unnatürlich. Es gibt auch Glasflaschen oder z.T. die Möglichkeit, die Flasche im Käfig gesichert anzubringen, womit diese Nachteile wegfallen.
Ich selbst verwende Wassernäpfe, die ich erhöht aufstelle (z.B. auf einem umgedrehten Blumentopf oder einem Häuschen). So wird das Wasser nicht ganz so leicht verunreinigt und diese Näpfe können auch gut gereinigt werden.

Ernährung älterer Degus
Ältere Degus haben einen etwas erhöhten Energiebedarf. Unter Umständen ist es irgendwann notwendig, das Futter ein wenig umzustellen, ab und zu ein paar Nüsse mehr o.ä. zuzustecken oder auch mehr Sämereien anzubieten. Wenn ältere Tiere Zahnprobleme bekommen, kann das Zufüttern von Brei erforderlich sein. Ein paar Hinweise hierzu findet ihr auf unserer ⇒  Unterseite.

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