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Im neuen Zuhause - die Eingewöhnung

Bevor eure Degus bei euch einziehen, sollte alles im Vorfeld gut vorbereitet sein - der Käfig vollständig eingerichtet, das richtige Futter vorhanden etc. Achtet darauf, dass der Käfig an einer möglichst ruhigen Stelle steht, an der keine Zugluft herrscht. Auch Zigarettenrauch schadet den Tieren und ist zu vermeiden. Der Käfig sollte zudem vor eventuellen Feinden (Katzen o.ä.) geschützt werden. Direkte Sonneinstrahlung im ganzen Käfig kann zu einem Hitzschlag führen (im Sommer generell auf Hitze achten). Fällt die Sonne dagegen nur auf einen kleinen Teil des Käfigs, genießen die meisten Degus ein Sonnenbad sehr. Es macht auch Sinn, den Käfigstandort so zu wählen, dass zumindest eine, besser gleich zwei, Käfigseiten geschützt an einer Wand steht. So fühlen sich Degus als Fluchttiere, die auf ungewohnte Bewegungen oder Schattenwurf häufig mit Angst und schnellem Rückzug an geschützte Orte reagieren, sicherer und werden so auch schneller zutraulich.

Wenn möglich, sollten die Neuankömmlinge zwei, drei vertraute Gegenstände aus ihrem vorherigen Zuhause mitbringen. Auch gebrauchtes Einstreu, das Sandbad oder Nistmaterial eignen sich sehr gut dazu, dass für die kleinen Nager nicht alles völlig neu ist.

Wenn ihr mit den Degus ankommt, werden sie vermutlich recht verschreckt sein. Selbst sonst zahme Tiere können anfangs sehr ängstlich sein. Am besten stellt ihr das Transportbehältnis in den neuen Käfig der Degus, damit sie selbst herauskrabbeln können. In die Hand solltet ihr nur Tiere nehmen, die bereits gut an Menschen gewöhnt sind - alle anderen wird dies in noch größere Panik versetzen. Sind die Degus im Käfig, verschließt diesen mit ruhigen Bewegungen und zieht euch etwas zurück.

Vorsichtiges Degumädchen

Neu eingezogenen Degus sollten Zeit bekommen und besonders in den ersten Tagen in der Nähe des Käfigs möglichst viel Ruhe haben. Dem Degu ist bis heute sein Wildtiercharakter erhalten geblieben - keinesfalls sollte versucht werden, die Tiere unnötig zu greifen oder zu Kontakt zu zwingen. Andernfalls läuft der Halter Gefahr, sich schmerzhafte Bisswunden einzufangen oder das Tier zu verletzen (die Schwanzhaut reißt relativ leicht ab).

Das Zauberwort in Sachen Eingewöhnung und Zähmung heißt eindeutig „Geduld“. Die meisten Degus kommen früher oder später von selbst neugierig auf den Menschen zu. Selten erwischt man geradezu aufdringliche Exemplare, die den Menschen sofort als Klettergerüst für sich beanspruchen. Die Reinigung des Käfigs kann anfangs auch etwas länger herausgezögert werden, um das erste gefasste Vertrauen der Degus nicht direkt wieder zu zerstören. Futter und Wasser müssen natürlich trotzdem regelmäßig gereicht bzw. getauscht werden.

Die Eingewöhnung der Degus kann je nach Tier unterschiedlich lange dauern - immer abhängig davon, welche Erfahrungen sie bisher gemacht haben. Anfangs werden viele Degus noch schnell verschwinden, sobald ihr an den Käfig tretet, evtl. sogar mit einem lauten Warnpfiff.

Es hat sich bewährt, sich in der ersten Zeit häufig an den Käfig zu setzen, schnelle Bewegungen zu vermeiden, leise mit den Tieren zu sprechen, den Arm in den Käfig zu legen, u.ä.. Dabei bitte nie von oben nach den Tieren greifen, da Degus Fluchttiere sind und meist mit Angst reagieren. Sobald die Degus nicht mehr gleich verschwinden bzw. vorsichtig aus ihren Verstecken herausschauen, haben sie sich eingelebt und die nächsten Schritte können gewagt werden.

Liebe geht durch den Magen – dieses Motto kann man sich gut zu Nutze machen und weitere Kontakte oft über Leckerlis knüpfen. Dabei ist eine gewisse Vorsicht geboten. Riecht die Hand des Pflegers nach Futter, kann dies manchmal auch schmerzhaft sein, denn gerade scheue Degus gehen nicht vorsichtig an die Hand heran, sondern versuchen meist, das begehrte Futter schnell zu schnappen und davonzulaufen. Ein weiterer Grund für einen "Fehlbiss" kann aber auch der unter Degus häufig herrschende Futterneid und die damit einhergehende Gier sein. Wenn ihr Euren Degus also Futter aus der Hand anbietet, dann am besten zwischen den Fingerspitzen reichen.

Egal ob mit oder ohne Futter - Ruhe und Geduld ist angesagt. Legt doch einfach mal die Hand bewegungslos in den Käfig und wartet ab. Meist kommt nach kurzer Zeit einer der Degus angelaufen, beschnuppert und beknabbert vorsichtig die Hand. Und ist erst einer neugierig geworden, kommen meist die anderen auch im Laufe der Zeit. Nach einer Weile werden sie vielleicht auch auf die Hand steigen, evtl. sogar am Arm hochklettern.

Emma kuschelt in der Hand

Zeigen die Degus keine Angst mehr, könnt ihr nun auch vorsichtig versuchen, die Hand mitsamt Degu aus dem Käfig zu nehmen. Am besten setzt ihr euch mit dem Degu auf den Boden, damit er nicht fallen kann. Kleinste Veränderungen oder Geräusche können dazu führen, dass die Tiere panisch aus der Hand springen. Bei zahmen Tieren könnt ihr auch mal mit eurem Zeigefinger versuchen, die Degus zu kraulen. Einige genießen das sehr, besonders an den Wangen oder im Halsbereich. Seid aber nicht enttäuscht, wenn sie sich ihre Krauleinheiten lieber bei ihresgleichen suchen.

Bei manchen Degus dauert dies alles nur wenige Tage, bei anderen Wochen oder auch viele Monate. Bleibt also geduldig und verliert nicht gleich den Mut. Selbst nach Jahren kann es sein, dass ein Tier doch noch zahm wird, allerdings gibt es manchmal auch Degus, die ihr Leben lang scheu bleiben. Oft werden die Tiere im Alter jedoch deutlich ruhiger und gelassener und auch das scheueste Exemplar legt doch noch seine Angst nieder. Auch wenn sich die Degus nicht zu "Schmusern" gegenüber den Menschen entwickeln, sollte versucht werden, sich mit ihren sehr individuellen Charakteren anzufreunden.

Clickertraining ist eine Möglichkeit, Kontakt mit den Tieren aufzunehmen und sogar für mehr Abwechslung zu sorgen. Umso neugieriger die Tiere sind, umso einfacher ist es oft, aber auch bei vorsichtigen Tieren, die sich mit Futter belohnen lassen, ist dies eine Möglichkeit. Eine gesonderte Seite zu dem Thema werden wir noch erstellen.

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